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Denken und Handeln in Lernfeldern (2015)

Die Leitidee beruflicher Bildung - Befähigung zur Mitgestaltung in der Arbeitswelt - wird konkret

Rauner, Felix; Piening, Dorothea; Scholz, Thomas

Lehrer/-innen und Ausbilder/-innen, die aktiv an KOMET-Projekten teilnehmen, z. B. an der Entwicklung von Test- und  Lernaufgaben, dem Ratertraining und den Ratings der Aufgabenlösungen sowie an der Reflektion und Interpretation der Testergebnisse in ihren Fachgruppen und mit der wissenschaftlichen Begleitung, verändern – bewusst und nicht selten auch unbewusst – ihr didaktisches Handeln im Sinne des Kompetenzmodells Beruflicher Bildung (KOMET). Seinen Niederschlag findet dies in der Kompetenzentwicklung der Lernenden. Vor allem die Kompetenzprofile der Lernenden und der Lerngruppen (z. B. Klassen) und die Bewertung der Ausbildungsqualität durch Auszubildende und Fachschulstudierende fordern Lehrer/-innen bzw. Ausbilder/-innen dazu heraus und erleichtern es ihnen die Stärken und Schwächen des eigenen didaktischen Handelns zu reflektieren und zu verändern. Erfolgt dies im Team, dann entsteht eine sehr effektive Form des Voneinanderlernens.

Stagnation der Kompetenzentwicklung - und wie sie überwunden werden kann (2015)

Rauner, Felix; Piening, Dorothea; Yingyi, Zhou

Die Ergebnisse der ersten Kompetenzmessung von Auszubildenden in insgesamt 11 KOMET-Projekten ergaben, dass die Kompetenzausprägung der Auszubildenden des zweiten und dritten Ausbildungsjahres sich weder im Kompetenzniveau noch in den Kompetenzprofilen unterscheiden (Stagnationsphänomen). Die Längsschnittuntersuchung mit zwei um ein Jahr versetzten Messzeitpunkten ergab, dass sich das Stagnationsphänomen in den Projekten verflüchtigte, in denen nach dem ersten Messzeitpunkt das KOMET-Kompetenzmodell als ein didaktisches Konzept zur Gestaltung und Evaluation des Unterrichts eingesetzt wurde. Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass Lehrer ihre Problemlösungsmuster
und ihr Fachverständnis – und damit ihre Kompetenzprofile – auf ihre Schüler/Studierenden übertragen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Aneignung eines lernfeldorientierten Kompetenzmodells – z. B. im Rahmen von COMET-Projekten – durch Lehrer und Ausbilder bewirkt in der Regel eine Qualitätsverbesserung der beruflichen Kompetenzentwicklung.

Der Lernort Schule als Determinante der beruflichen Kompetenzentwicklung (2015)

Rauner, Felix; Piening, Dorothea; Frenzel, Jenny

Die Kompetenzerhebungen in den dualen beruflichen Bildungsgängen aller am KOMET-Projekt beteiligten Berufe haben ergeben, dass der Lernort Schule einen wesentlichen Einfluss auf die Kompetenzentwicklung der Auszubildenden hat. Ein ausschlaggebender Indikator dafür ist die große Heterogenität der Kompetenzausprägung zwischen Berufsschulklassen mit Auszubildenden vergleichbarer Vorbildung. Im Gegensatz dazu stufen die Auszubildenden die Bedeutung des Lernortes Schule und die ihrer Lehrer für ihre Kompetenzentwicklung eher niedrig und die des Lernortes Betrieb als eher hoch ein. Die Kontextanalysen ergeben erste Hinweise zur Aufklärung dieses Paradoxons.

Kontextanalysen im KOMET-Forschungsprojekt: Erfassen der Testmotivation (2014)

Bachmann, Nele; Frenzel, Jenny; Rauner, Felix

Die Auswirkung der Testmotivation auf die Testergebnisse im Rahmen von Kompetenztests galt als eine vernachlässigbare Variable in der Kompetenzdiagnostik. Die Testpraxis des KOMET-Projektes zeigte schon bald, dass es erhebliche berufsspezifische und länderspezi-fische Unterschiede in der Testmotivation gibt und dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Kompetenzniveaus von Testgruppen und deren Testmotivation besteht. Darüber hinaus beeinflusst das Testarrangement – zum Beispiel die Dauer der Tests – die Testmotivation. Die Einführung eines Tests zur Erfassung der Testmotivation trägt zur vertieften Interpretation der Testergebnisse bei. Vor allem bei berufs- und bildungsgangübergreifenden sowie international vergleichenden Projekten ist das Erfassen der Testmotivation eine notwendige Voraussetzung für die Analyse und Interpretation der Testergebnisse.

Informelles Lernen und dessen Anerkennung aus der Lernendenperspektive (2014)

Ergebnisse eines Projekts zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in Baden-Württemberg

Fischer, Martin; Huber, Kerstin; Mann, Eva; Röben, Peter

Der Artikel gibt Einblick in das Projekt AiKo – Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in der Metall- und Elektroindustrie. Das Projekt hat zum Ziel, ein internetbasiertes Instrument zu entwickeln, mit dem solche Kompetenzen sichtbar und damit nachweisbar gemacht werden können. In einer Interviewstudie wurden Beschäftigte aus Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg sowie Arbeitssuchende anhand der Stationen ihres Arbeitslebens zu ihren Lernerfahrungen befragt, um zu verstehen, ob und wie diese die berufliche Entwicklung beeinflussen. Dabei wurde deutlich, wie stark die berufliche Entwicklung von informellem Lernen abhängt und wie wenig bewusst gerade in der Gruppe der An- und Ungelernten Lernen als Gestaltungselement dafür eingesetzt wird. Die Bedeutung der Wahrnehmung, der Sichtbarmachung und der damit möglicherweise verbundenen Wertschätzung von informell erworbenen Kompetenzen, besonders bei Beschäftigten mit formal niedriger Qualifikation, wird auch in der europäischen Debatte um die Anerkennung informellen Lernens bislang wenig einbezogen.

* Die angegebenen Preise sind Endpreise. Aufgrund der Kleinunternehmerregelung gemäß § 19 UStG erfolgt kein Ausweis von Umsatzsteuer.