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China führt das an der Universität Bremen (IBB) entwickelte „Berufsbildungs-PISA“ ein

Das chinesische Bildungsministerium hat nach der Auswertung eines repräsentativen Pilotprojektes der Methode COMET in beruflichen Hochschulen Ost-, Mittel- und Westchinas entschieden, COMET als ein Schlüsselprojekt der Qualitätssicherung und -entwicklung landesweit einzuführen. An diesem Pilotprojekt zur Evaluation beruflicher Studiengänge nahmen je 3-5 berufliche Hochschulen der Provinzen Zhejiang, Hubei und Yunnan mit ihren Studiengängen der Fachrichtungen Werkzeugbau, Pflege, Gartenbautechnik und Logistikmanagement teil. Die wissenschaftliche Leitung des Projektes lag bei Professor Zhao von der Peking Normal University (ein ehemaliger Doktorand von Professor Rauner der Uni Bremen) und Professor Tang vom chinesischen Zentralinstitut für berufliche Bildung. Die Testergebnisse haben alle Beteiligten sehr überzeugt. Im Abschlussbericht heißt es: „Insgesamt hat dieses Projekt erneut bewiesen, dass die Testergebnisse auf einem hohen Grad der Validität und Reliabilität des Testverfahrens basieren und dass die Repräsentation der Kompetenzausprägung in der Form von Kompetenzprofilen einen hohen Aussagewert vor allem für die Studierenden, die Ausbilder und Dozenten hat.“

Das Bildungsministerium wird auf der Grundlage der Ergebnisse dieses Pilotprojektes die COMET-Methode in China flächendeckend einführen mit den folgenden Schritten:

(1) Künftig werden die Akkreditierung beruflicher Bildungsgänge, die Ratingergebnisse und die Berichte über die Qualität der Studiengänge veröffentlicht. Damit soll auch das Ansehen der beruflichen Bildung in der Gesellschaft erhöht werden.

(2) Die Evaluationsergebnisse sollen zur Steuerung der beruflichen Bildung genutzt werden, damit vor allem die beruflichen Hochschulen in der Lage sind, die lokalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu unterstützen.

(3) Vorbildliche berufliche Studiengänge werden ausgewählt als Beispiele für die Entwicklung von Lehr- und Lernmethoden auf der Grundlage des COMET-Kompetenzmodells. Die Reflexion der Testergebnisse soll dazu beitragen, den Innovationsbedarf an den beruflichen Hochschulen zu ermitteln und diesen in die Qualitätsentwicklung der Studiengänge zu integrieren.

Im internationalen COMET-Forschungsnetzwerk, das vom I:BB im letzten Jahrzehnt aufgebaut wurde, nahm das chinesische Projektkonsortium eine besondere Rolle ein. An international vergleichenden COMET-Projekten der Universität Bremen nahmen stets chinesische Projekte teil - mit der Absicht, sich die Methode des „Berufsbildungs-PISA“ anzueignen und selbst im Bereich der Kompetenzdiagnostik Grundlagenforschung zu betreiben.

In Deutschland wurden Pilotprojekte von den Bundesländern Bremen, Hessen und NRW durchgeführt sowie in Europa mit einem Netzwerk zu einem Projekt im Bereich der Pflegeausbildung. Prof. Rauner, der Initiator und Leiter dieses internationalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerkes, würde es begrüßen, wenn nicht nur China und andere internationale Kooperationspartner COMET als die einzige bisher vorliegende Methode für die Durchführung international vergleichender Projekte der Kompetenzdiagnostik in der beruflichen Bildung einführen würden, sondern auch Deutschland, das Land, in dem diese Methode entwickelt wurde.

Quellenhinweise: Zhao, Z.; Tang, Y. (2018): Anwendung der COMET-Kompetenzmessung bei der Evaluation von Studiengängen an beruflichen Hochschulen in China. In: Bildung und Beruf, 1/2018, S. 192–197.

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China führt das an der Universität Bremen (IBB) entwickelte „Berufsbildungs-PISA“ ein

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